Kategorien

In diesem Blog würde ich gerne meine Gedanken festhalten. Meist ganz simple Alltagsdinge, ausgelöst durch eine knappe Unterhaltung, eine gewöhnliche Begebenheit oder ein praktisches Alltagsproblem. Allerdings mit einem Zusatz: Ich versuche die Dinge abstrakter zu denken. Mit der Verschriftlichung und Veröffentlichung versuche ich für meine Gedanken einen Weg anzulegen, wo ich zuvor ziellos durch den Wald spaziert bin. Und mein bereits erstes Problem kam just durch diesen Blog zustande:

Welche Kategorien soll ich verwenden?

Blog-Einträge werden generell Kategorien zugeordnet. Diese Kategorien sind zuvor anzulegen, heißt: Noch vor dem ersten Eintrag muss ein System zur Kategorisierung festgelegt werden. Ob das nun spontan erfolgt oder durchdacht ist, später überarbeitet oder erweitert wird, irgendein System muss es geben, eine Entscheidung wird getroffen, sei es implizit oder explizit. Schon in dieser simplen Entscheidung kann man sich leicht verlieren, zumindest ich könnte das… Hätte ich mir hier nicht schon vor Jahren Gedanken gemacht.

Ich war lange in verschiedenen Schulen. Ich mochte Schule nicht, aber es fiel mir leicht und ich war ganz gut. Außerdem mache ich generell immer brav alles was man mir sagt. Und ich lerne auch brav alles auswendig. Meistens werden Dinge irgendwie eingeteilt, seien es Geschichtsepochen, Tierarten, literarische Formen… Alles eben! Gern in Verbindung mit irgendwelchen Diagrammen wie Mind Maps. Und nach vielen vielen Jahren des Gehorchens habe ich mich gefragt: Warum? Woher kommt diese Einteilung? Warum wird es auf diese Weise eingeteilt und warum nicht auf eine andere? Und warum wird gerade eben diese Einteilung gelehrt? Knapp formuliert:

Welche Wahrheit liegt in einer Kategorisierung?

Noch viel später habe ich erfahren, dass das kein neuer Gedanke ist; im Gegenteil, dass Kategorien und Kategorisierungen bereits tief durchdacht wurden. Ich habe mich nie tiefer damit beschäftigt und habe auch lediglich die Stanford Encyclopedia of Philosophy zu Rate gezogen. (Und wer hätte das gedacht? Es gibt kein abschließendes Ergebnis zu dem Thema.) Meine eigentliche Entscheidung habe ich bereits getroffen: Kategorien ist Wahrheit nicht inhärent. Sie sind ein Werkzeug, ein Versuch Dinge zugänglich zu machen, die im Ganzen betrachtet schwer erfasst werden können. Alles andere erscheint mir absurd, sind Kategorien doch zu sehr durch Sprache geprägt; insbesondere wenn man eine Kategorie „Sonstige“ zulässt.

Doch ach, oje… Nur zwei Schritte sind es bis zum Abgrund.

Die nächste Frage wäre nun: Was ist nun mit der Sprache selbst? Gilt das alles auch für die Sprache? Liegt in dieser denn Wahrheit? Hilft Sprache dem Denken oder ist Sprache das Denken? Hier bin ich noch nicht weiter, werde vielleicht auch nie weiter kommen. Doch stelle ich diesen Blog, dieses Web-Logbuch unter eben diesen Leitgedanken. Dem verleihe ich Ausdruck durch eine Kategorisierung nach Sprachen, für den Moment Deutsch und Englisch und erweiterbar in Sinne dieses Systems.

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